Wieder ein Spiel gedreht: 4:3-Sieg gegen Eintracht Frankfurt17.12.2005
Nach gut zwanzig Minuten durfte man um die Borussia im Heimspiel gegen die zuletzt stark aufspielenden Frankfurter beim Stand von 0:2 ein wenig Angst haben. Doch Borussia drehte das Spiel dank einer unglaublichen Energieleistung und gewann am Ende mit 4:3. Zweimal war dabei Oliver Neuville als Torschütze in Erscheinung getreten.
Vor der Partie war Trainer Horst Köppel zu einer Umstellung gezwungen: Da Milan Fukal nach der fünften Gelben Karte gesperrt war und Kasper Bögelund Probleme an der Achillessehne hat, begann Hassan El Fakiri auf der Position des Rechtsverteidigers. Dafür rückte Peer Kluge wieder ins Mittelfeld. Im Angriff agierten Oliver Neuville und Marcell Jansen wie schon in Hannover als Flügelstürmer neben Kahê.
Nach einem Abtasten zu Beginn waren es die Gäste aus Frankfurt, die in der 9. Spielminute die erste Torgelegenheit hatten. Nach einem Anspiel von Christoph Preuß vergab Markus Weissenberger jedoch die erste Chance zur Führung. Wenig später fungierte er jedoch als Vorbereiter, als er nach einem 50-Meter-Solo auf der linken Seite den Ball zu Francisco Copado brachte, der völlig frei zur Führung für die Gäste einschoss (16.). Zum Entsetzen der Gladbacher Anhänger trat das Offensiv-Duo der Gäste kurz darauf ein zweites Mal in Aktion. Diesmal brachte Weissenberger den Ball gefühlvoll in die Mitte, Copado reagierte schneller als die Gladbacher Verteidigung und traf zum 0:2 (21.).
Auch wenn die Borussen sich bemühten, eine Torchance gab es bis kurz vor der Pause für die Fans in der Nordkurve nicht zu bewundern. Eher hatten die Gäste durch Du Ri Cha und einen Freistoß von Copado noch die Chance, das Ergebnis auszubauen. Kurz vor dem Ende des ersten Durchganges dann aber der Hoffnungsschimmer für die Borussen. Hassan El Fakiri, der sich aus seiner defensiven Position immer wieder nach vorne einschaltete, spielte den Ball in die Mitte, wo die Gäste-Verteidiger den von hinten heran stürmenden Marcell Jansen nicht auf der Rechnung hatten. Die erste Chance des VfL wurde gleich zum 1:2-Anschlusstreffer verwertet (45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte hielt Torhüter Kasey Keller die Hoffnungen durch eine Traum-Parade gegen Markus Weissenberger aufrecht.
Schon Jansens Körpersprache nach dem Anschlusstor zeigte, dass der zweite Durchgang anders laufen sollte. Dementsprechend peitschten die Fans die Borussia nach dem Seitenwechsel auch nach vorne. In der 50. Minute hatte Kahê die erste Chance zum Ausgleich, als Jansen den Ball an der linken Eckfahne eroberte und der Brasilianer den Ball nach dem Anspiel beinahe ins Tor bugsiert hätte. Die Borussen gewannen jetzt mehr Zweikämpfe, wirkten zielstrebiger und brachten viel mehr Bälle in den gegnerischen Strafraum. Nach einer Flanke von Oliver Neuville hatten die Fans in der Nordkurve schon den Torschrei auf den Lippen, als Nikolov einen starken Kopfball von Jeff Strasser parieren konnte (60.). In der 74. Minute war der Ausgleich dann förmlich greifbar, als Kahê von Marko Rehmer im Strafraum gehalten wurde und Markus Merk zu Recht auf Strafstoß entschied. Doch Oliver Neuville scheiterte an Frankfurts Torhüter Oka Nikolov (75.). Gladbach gab sich aber dennoch nicht auf, und so fiel der Ausgleich nur zwei Minuten später. Oliver Neuville, kurz zuvor noch der Pechvogel, gab einem Schuss von Thomas Broich die entscheidende Richtung (77.). Jetzt wollte Borussia alles, und entwickelte einen unfassbaren Druck. Und der wurde belohnt: Nach einem Freistoß aus gut 20 Metern war es wiederum Neuville, der den Ball zum 3:2 im Tornetz vor der Nordkurve unterbrachte. Die Fans tobten. Endgültig entschieden war das Spiel dann in der 88. Minute, als Neuville den eingewechselten Sverkos bediente, der den Ball nur noch lässig einschob. Frankfurt gelang zwar durch Chris noch der 3:4-Anschlusstreffer, für eine Chance auf den Ausgleich war es aber schon zu spät.
Wie schon gegen Bremen drehten die Borussen nach ganz schwacher erster Halbzeit die Partie noch um. Antreiber war dabei vor allem der immer wieder auftrumpfende Oliver Neuville.